BUND Leipzig

Erfolg des BUND Leipzig beim Bürgerbahnhof Plagwitz

13. Juni 2024 | Natur- und Artenschutz, Stadtentwicklung und Verkehr, Bürgerbahnhof Plagwitz

Nach fast zwei Jahren könnte die Petition „Grün statt Beton am Bürgerbahnhof Plagwitz“ des BUND Leipzig doch noch zum Erfolg führen – wenn auch mit einigen Abstrichen.

Im Juni 2022 hatte der BUND seine Petition mit mehr als 5.000 Unterschriften an den Petitionsausschuss der Stadt Leipzig übergeben. Hauptanliegen war die Erweiterung des bestehenden „Bürgerbahnhof Plagwitz“ um einen Teil der brach liegenden Fläche zwischen Bahngleisen und Radweg. Für diese Fläche gab es Bebauungsabsichten durch die Eigentümerin LEWO. Die Petition wurde damals vom Leipziger Stadtrat abgewiesen, fand jedoch Eingang in das Bürgerdialogverfahren „Grüner Bahnhof Plagwitz – Nordteil West“.

Dieses mehrere Monate dauernde Beteiligungsverfahren mit mehr als 40 Teilnehmenden aus allen Teilen der Gesellschaft, darunter Vertreter*innen von Bürgerprojekten, der BI „Plagwitzer Bahnhof erhalten“, Anwohner*innen, geloste Bürger*innen, Stadträt*innen, Flächeneigentümer*innen, Wirtschaft, Stadtverwaltung und Umweltverbänden, endete am 29.05.2024 mit der Präsentation eines gemeinsam erarbeiteten Ergebnispapiers. Dieses wurde dem Leipziger Stadtrat als Empfehlung zur weiteren Planung für das Gelände übergeben.

„Das Verfahren war für alle Beteiligten sehr fordernd, denn es galt, die verschiedenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen“ berichtet Elke Thiess, Aktive beim BUND Leipzig. „Es wurde debattiert, vermessen, gerechnet und hart verhandelt. Alle haben dabei ein wenig zurückgesteckt. Das Ergebnis ist konsensual und hat damit die besten Chancen, vom Stadtrat akzeptiert zu werden. “

Im Kern beinhaltet das erarbeitete Konzept, dass die Fläche zwischen Ladestraße West und Radweg von der Naumburger Straße bis rund um den Wasserturmplatz bebaut werden kann. Die Fläche südlich vom Wasserturmplatz (sog. „Platte“) bleibt unbebaut und wird zur grünen Freifläche entwickelt. Die denkmalgeschützten Schuppen werden saniert, die meisten Bäume erhalten. Das vollständige Ergebnispapier ist hier im Anhang zu finden.

„Nun liegt es in der Hand des Leipziger Stadtrats, das Konzept mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes zügig und rechtssicher umzusetzen. Wir sind dabei sehr zuversichtlich und wollen den Prozess auch weiterhin begleiten“ äußert sich Melanie Lorenz, stellvertretende Vorsitzende des BUND Leipzig.

Der BUND Leipzig wertet das Ergebnis des Dialogverfahrens als Erfolg, auch wenn die Ziele der Petition nicht vollständig erreicht werden konnten. Ein großes Stück Fläche wird - die Zustimmung des Stadtrates vorausgesetzt - der Bebauung entzogen und den Leipziger*innen künftig als grüne Freiflache zur Verfügung stehen. Schon jetzt ist der "Bürgerbahnhof Plagwitz" mit seinen Bürgerprojekten etwas ganz Besonderes (erhielt den Bundespreis Stadtgrün 2020). Durch die Erweiterung der Fläche kann der Bürgerpark zu einem Vorzeigeprojekt moderner klimagerechter Stadt- und Freiraumgestaltung mit Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus werden.

„Das Erreichte ist vor allem dem großen Engagement aus der Zivilgesellschaft zu verdanken, den zahlreichen Stellungnahmen, Unterschriften und vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit“ betont Lorenz. „Das ist oft anstrengend und langwierig, aber es ist gelebte Demokratie, die Wirkung zeigt: Alle können ihre Stadt mitgestalten.“ Der BUND Leipzig bedankt sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

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