BUND Leipzig

Jane's Walk

Jane's Walk 2024

S-Bahnhof Leutzsch: Fußübergang zu den Öffis

(Bild: Oliver Sommer)

Anlässlich des internationalen Fußverkehrs-Festivals "Jane's Walk" am 3. Mai protestierte der Arbeitskreis Stadtentwicklung und Verkehr mit einem Pop-Up-Zebrastreifen auf der S-Bahn-Brücke Leutzsch für bessere Verkehrsbedingungen. 
Der Ort ist in besonderem Maße prekär für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, da zwischen 2 Brücken eine Hauptverkehrs-Straße um die Ecke abbiegt, die Straßenbahn die selbe marode Brücke benutzt und es nur einen Zugang zu den Gleisen von Regionalbahn und S-Bahn gibt. Wenn man zeitnah die Regional- und S-Bahnen erreichen möchte, hat man die Wahl, entweder einen Umweg über mindestens 2 (oder 3) Ampeln zu gehen und für eine Luftlinie von 30 Metern über 5 Minuten zu benötigen (und u.U. seinen Zug zu verpassen) oder unter Lebensgefahr die Brücke "wild" zu überqueren - extra erschwert, da es an keiner Stelle abgesenkte Bordsteine gibt. Für Fahrräder mit Kinder-Anhänger oder auch für Kinderwagen oder Rollstühle nicht oder fast nicht möglich. 

 

Daher fordern wir: 
1) Einen Zebrastreifen oder eine Ampel für Fuß- und Fahrradverkehr über die Straße, welche die Gleise 1 & 2 überquert. 
2) Als schnelle Baumaßnahme abgesenkte Bordsteine an den Gehwegen auf beiden Seiten der Straße 
3) Eine zeitnah umgesetzte Verbesserung der Gesamtsituation dort. 

 

Welche anderen Jane's Walks in Leipzig von verschiedenen Organisationen organisiert wurden vom 03.-05.05.2024, findet ihr unter folgendem Link www.leipzig-zu-fuss.de.

Jane's Walk - Das Fußverkehrsfestival

eine Gruppe von Menschen steht inmitten von Bahngleisen, Brachgelände und einem alten Ziegelsteingebäude, eine Person hält einen Vortrag zu den Örtlichkeiten Jane's Walk 2019 in Leipzig  (Foto: Josephine Michalke)

Hintergrund des Projektes

Das Projekt Jane’s Walk ist ein internationales „Fußverkehrsfestival“, das jährlich am ersten Mai-Wochenende in über 200 Städten auf der Welt stattfindet. Der Name des Projektes geht auf die Amerikanerin Jane Jacobs (1916-2006) zurück. Jacobs gilt als eine der bedeutendsten Stadt-Architekturkritikerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihrer Arbeit „Tod und Leben großer amerikanischer Städte“ aus dem Jahr 1961 schuf sie neue Ansätze darüber, wie Städte funktionieren, sich entwickeln und scheitern können. Heute gilt die Arbeit als Standardwerk für Architekt*innen, Stadtplaner*innen, Politiker*innen und Aktivist*innen. Jacobs beschreibt die Eigenart von Städten aus der Perspektive der Zufußgehenden. Einer der wichtigsten Aspekte ihrer Arbeit ist, dass ein funktionierendes Stadtviertel nicht durch einzelne Expert*innen erschaffen werden kann, sondern es von seinen Bürger*innen mitgeprägt, mit Leben gefüllt werden muss. Man kann nicht bloß anhand von  Modellen und Zeichnungen die perfekte Stadt planen. Um die Eigenarten der Viertel und Städte zu verstehen, man muss rausgehen und die Orte gehend erkunden. Jane Jacobs war eine Befürworterin von kurzen Wegen und setzte sich für eine gestärkte Nachbarschaftsgemeinschaft und gegen autozentrierte Stadtkonzepte ein. Frei nach dem Motto: Nur eine fußgänger*innen-freundliche Stadt ist auch eine lebenswerte Stadt.

 

Mit Neugier durchs eigene Stadtviertel

Der Jane’s Walk knüpft an die Überlegung von Jane Jacobs an und möchte die Neugier für das eigene Viertel, die eigene Stadt oder eben für eine neue Nachbarschaft wecken. Die Spaziergänge werden von Freiwilligen organisiert, können entweder ein bestimmtes Viertel näher beleuchten oder auch zu einem bestimmten Thema – historisch, kulturell, architektonisch, kulinarsch etc. - angeboten werden. Jane‘s Walks sind von Bürger*innen geführte, kostenlose Spaziergänge, keine Vorträge. Die Walks sind als gemeinsames Gespräch organisiert und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich auch inhaltlich in die Gespräche einzubringen.

 

Jane's Walk weltweit und in Leipzig

Der erste Jane’s Walk fand 2006 kurz nach Jane Jacobs Tod in Toronto statt. Seitdem werden jährlich in immer mehr Städten Jane’s Walks organisiert. In Leipzig fand das Festival erstmals 2019 statt. 2020 konnte Corona-bedingt leider kein Jane’s Walk stattfinden. 2020 konnte Corona-bedingt leider kein Jane‘s Walk stattfinden, in 2021 konnten wir Audio-Walks erstellen. Weitere Informationen zum Jane's Walk in Leipzig auf Facebook: Jane's Walk LeipzigFUSS e.V..

Das waren die Jane’s Walks 2022

Es sind mehrere Menschen von hinten zu sehen. Eine Person trägt ein Banner mit der Auffschrift "BUND" auf dem Rücken. Die Menschen stehen von Bäumen und haben Fahrräder dabei. Janes Walk Bürgerbahnhof Plagwitz (BUND Leipzig)

Vom 06.-08. Mai 2022 konnten in Leipzig wieder Jane’s Walks an verschiedenen Orten in der Stadt durchgeführt werden.

1. "Plagwitzer Bürgerbahnhof – Zwischen Bürger*innenengagement und Flächenversiegelung"

Am 06.05. veranstaltete der Arbeitskreises Stadtentwicklung und Verkehr einen Walk mit Treffpunkt am S-Bahnhof Plagwitz, um den Leipziger Bürgerbahnhof näher kennenzulernen. Wie sah es auf dem Gelände früher aus? Wie kam es dazu, dass es zu einem „Bürgerbahnhof“ wurde? Und wie kann die Zukunft des Bahnhofs aussehen? Wir entdeckten Tauschläden, Kletterfelsen, Bauwagenplätze und den Plagwitzer Friedhof. Wir sprachen mit Menschen, die sich auf dem Gelände engagieren und solchen, die sich für den Erhalt des „Bürgerbahnhofs“ einsetzen.

2. "Geh hin, wo die Palmen wachsen!"

Am 08.05. veranstalteten LeipzigGrün und VielFalterGarten einen Walk mit Treffpunkt am Neuen Augusteum der Universität. Auf den Spuren des Botanischen Gartens ging es zu verschwundenem und vergessenem Grün in Leipzig. Stationen waren der Klostergarten (Augusteum), die Wasserkunst (Albertina) und das Postfeld (Hortus Botanicus). Ein Spaziergang zu Baukultur und Stadtnatur im heute und gestern.

3. "Welt ohne Wachstum? Entdecke lokale Initiativen!"

Am 08.05. veranstaltete der Arbeitskreis Postwachstum einen Walk im Stadtteil Lindenau/Plagwitz und wollte Orte aufzeigen, welche im Sinne einer Postwachstumsgesellschaft zukunftsträchtig sind. Hier gibt es im Stadtteil einiges zu entdecken! Ergänzt wurde der Lauf mit informativen Inputs an den Stationen. Die Mitglieder des Arbeitskreises standen aber auch während des Laufes für Fragen zur Verfügung. Abgerundet wurde der Ausflug mit der Einkehr in ein kleines feines Café.

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